Vernissage der Ausstellung
Das Sinnliche im Konkreten von Markus Kronberger
Sonntag, 19.4.2009 12 Uhr (bis 14 Uhr)
Das Betrachten von Kunst ist ein einsames, oft anstrengendes Tun, gerade in dem Bereich, den wir sehr grob als konkrete Kunst beschreiben, zu dem auch die Arbeiten von Markus Kronberger gehören, auf seine Weise. Ein Gedicht kann man nicht verkürzen oder zusammenfassen. Bei der konkreten Kunst ist es ähnlich: keine Redundanz, nichts Überflüssiges, pure Essenz. Sie legt ihr Wesen offen dar, gibt sich unverstellt hin: Schau, was Du siehst. Lust und Anstrengung.
Kronberger ist ein Künstler, der sich entschlossen, fast eigensinnig und gleichzeitig höchst reflektiert seinem spezifischen Werkverständnis hingibt und damit einem Thema, das höchste Sensibilität und Gestaltungswissen verlangt: Das der Farbe und das der Ordnung, also das der konkreten Kunst. Ihn interessiert die konstruierte, durchgearbeitete, losgelöste Bildwelt, nicht eine spielerisch ausgebreitete, dargebotene Welt. Gedankliche Klarheit und sinnlicher Ausdruck, das ist nur möglich, wenn ich davon weiß.
Zunächst ist Farbe Freude, Genuss. Die Arbeiten von Kronberger lassen uns die Farbe genießen, unmittelbar, bis wir, einen Seh-Schritt weiter, spüren, wie bewusst seine Farben gemischt und gesetzt sind, bis wir dann spüren, dass Farben nicht nur Genuss sind, sondern auch Idee. Das Wesentliche auf den zu Punkt bringen, um es dann in einem großzügigen Gestus auszubreiten, oder anders formuliert, durch Farbe den Punkt in eine Form zu bringen, das sind Weg und Ziel.
Dass Farbe unter Verzicht auf Gegenständlichkeit diese Formgebung vermag, das ist das eigentliche Wunder, das ist der Sieg der Poesie über die Rhetorik.
(Herwig Graef)
Die Ausstellung ist vom 19.04.- 12.05.2009 im Lutherhaus zu sehen.
Öffnungszeiten: Mo.-Fr. 10-13 und 14-18 Uhr, Sa. 10-14 Uhr